Partita für Rockformation, Kammerorchester und Wahrsager op. 2 „Das Lied in mir“ Partita in drei Haupt- und 12 Unterparts Zweite Post-Passion, zweiter Teil des Zyklus‘ „Ich bin nicht da / Ich bin da – der Sportplatz“ von der CD „Das Lied in mir“ – August 2016
Wo irrtest du hin, ihrer vergessend, Deiner, deiner vergessend? Richard Wagner, Parsifal
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Inhalt:
Erster Hauptpart: Die Katastrophe
1. Unterpart: Das eigentliche Problem (1:55) Als ob mir das Leben verboten ist, mir die Grundlage entzogen ist — etwas Grundlegendes, Zugrundeliegendes fehlt mir.
2. Unterpart: Feststellung der Katastrophe: die Nicht-Existenz (1:17) Von vornherein keine Teilnahme am Leben. Drastische Beschreibung, die nackte Wahrheit: langweilig, ekelhaft, gefühllos – das Nicht-Leben.
3. Unterpart: Eindruck von totaler Lüge (0:52) Die Stimme der Logik: Wenn ich nicht da bin, aber trotzdem etwas mache oder sage – dann muß das ja alles nur Lüge sein. Mich gibt es nicht.
4. Unterpart: Verunsicherung, Verwirrung, aufkeimende Gewißheit (1:38) Der größte Teil der Person fühlt nichts, doch ein verschwindend kleiner Teil kann Gefühle nicht leugnen: Eine kleine Erinnerung dann ist eindeutig keine Lüge: Erscheinen des verbliebenen Restes der Person. Große Traurigkeit. Echte Person wird für wahr genommen, jedoch immer noch riesige Unsicherheit: alles noch vor großem Schlund, aus dem der Schatten der Sinnlosigkeit auf alles geworfen wird.
5. Unterpart: Totale Resignation (2:01) Das Problem ist viel größer als ich. Nichts wird sich je ändern. Alles ist abgeschlossen. Sich mit der Katastrophe abfinden.
Zweiter Hauptpart: Der Film
6. Unterpart: Vorrede zur Nacherzählung (0:23) Ein Fernsehfilm reißt mich aus dem Stumpfsinn. Völlige Abwesenheit von Gefühl wird von Überfülle an Gefühl abgelöst: umgekehrte Nachbildung der ursprünglichen Situation: zu viel Gefühl hatte zur Abschaltung des Gefühls geführt: diese Abfolge kehrt sich jetzt um.
7. Unterpart: Nacherzählung des Films Das Lied in mir (8:30) Das Wiederentdeckung einer bis dahin völlig unbekannten, verloren gegangenen Person am Beispiel eines adoptierten Mädchens
Dritter Hauptpart: Die Großmutter 8. Unterpart: Die Entdeckung des eigenen Lebens (0:48) Der Film und die Faszination von der Protagonistin erweckt die eigne Person (den Eigner).
9. Unterpart: Erinnerung an vergessene Liebe (3:14) Oma kommt ins Spiel und wird bewußt als Retterin vor dem drohenden Totalverlust der Person. Ahnung: Jede kleine Lebensregung, jedes kleine echte Gefühl (wenn ich einmal aufhöre, mich zu verschließen) löst Weinen mit Luftwegbleiben und Todesangst aus – Grund für Entstehung des „Nebels“, des „Hintergrunds“, des „eigentlichen Problems“, der „fehlenden Grundlage“. Ich kann nichts fühlen – fühlen bedeutet Ersticken. „Alle Wahrheit für sich ist tot, ein Leichnam; lebendig ist sie nur in derselben Weise, wie meine Lunge lebendig ist, nämlich in dem Maße meiner eigenen Lebendigkeit.“ (Max Stirner)
10. Unterpart: Oma ermahnt mich, am Leben festzuhalten (1:39) Die Stimme der Bestätigung, des Zuspruchs und der Liebe schafft Sicherheit, Vertrauen und Verläßlichkeit: Voraussetzung für das Dasein der Person.
11. Unterpart: Oma spricht zu mir, gibt mir Zuspruch (2:11) Dich gibt es! Du bist nicht nicht da! Bleib am Leben! – Rückfall in Gleichgültigkeit.
12. Unterpart: Einsicht (1:25) Wird die zarte Pflanze der wiedergewonnenen Person bestehen bleiben? Wegscheidung ist erreicht, Entscheidung muß getroffen werden. Ohne jemand anders, der dir zuspricht und dich liebt, bist du nicht da
Ende (25:50)
Stunde der Wahrheit 18.5.2012